Entdecke deine Kraftquellen
Der Alltag als Mama kostet Energie. Erfahre was hinter dem Prinzip der Kraftquellen steckt und wie es mir in meinem neuen Lebensabschnitt als Mutter weitergeholfen hat.

Ich schlafe gern. Wirklich gern. Bevor die Kinder zur Welt gekommen sind, habe ich auf meine 8 Stunden Schlaf nahezu bestanden. Am Wochenende durften es auch gerne mehr sein, daraus habe ich Kraft geschöpft. Und aus Mittagsschläfchen. Ich liebe Mittagsschläfchen.
Nun sind die Mädchen seit 4,5 Monaten auf der Welt und sagen wir mal so: Das mit dem Schlaf ist so eine Sache. Seit der Geburt habe ich nie mehr als vier Stunden am Stück geschlafen. Das wundert kaum jemanden, wir haben schließlich Zwillinge. Die Frage “wie schafft ihr das?” wird jedoch oft gestellt.
Es gibt definitiv Tage, an denen struggle ich hart. Das sind vor allem die, die auf kurze Nächte mit vielen Unterbrechungen folgen. Die, an denen ich dann wie ein Zombie den Zwillingskinderwagen durch Prenzlauer Berg schiebe. Aber diese Tage sind zum Glück in der Unterzahl. Auch wenn ich in den “guten Nächten” nicht auf mein Schlafpensum von früher komme, so gibt es Dinge, die mich im Alltag unterstützen.
Eine andere Zwillingsmama gab mir vor der Geburt einen sehr schlauen Rat:
“In den Zeiten, in denen das mit dem Schlafen schwierig ist, musst du dir etwas anderes suchen, aus dem du Energie ziehen kannst. Andere Kraftquellen.”
Das Prinzip der Kraftquellen ist nichts esoterisches. Es kommt aus der Psychologie und wird auch im Bereich der Therapie angewendet. Kraftquellen sind Ressourcen, aus denen wir Energie und positive Gefühle ziehen können. Diese Quellen können ganz individuell aussehen. Für ein besseres Verständnis und etwas Inspiration teile ich meine Kraftquellen mit euch.
Meine Kraftquellen
1. Gutes Essen
Ganz klar auf Platz eins ist für mich gutes Essen. Egal ob selbst gekocht, geliefert oder im Restaurant. Wichtig ist dabei für mich die Qualität. Es müssen hochwertige Zutaten sein und nach dem Essen will ich mich nicht voll, sondern irgendwie vitalisiert fühlen.
Zuhause koche ich gerne Bowls mit viel Gemüse. Der beste Lunchspot in Berlin Mitte ist für mich das Klub Kitchen.
Wenn wir bestellen, dann gerne thai-mexikanisch bei Preeda.
2. Gute Gespräche
Ich bin ein kommunikativer Mensch. Wenn ich in einer Woche wenig Kontakt zu Freunden habe, merke ich sofort, dass mir etwas Wichtiges fehlt. Besonders jetzt, in der Elternzeit, plane ich regelmäßig Treffen mit Herzensmenschen ein. Einander zuhören, sich gegenseitig inspirieren, neue Denkanstöße geben oder auch mal auskotzen - für mich essentiell.
Vorsicht bei Menschen, die einem nicht gut tun. Die sind keine Kraftquellen, sondern Energiefresser.
3. Natur
An der frischen Luft sind wir viel. Mit den Zwillingen und dem Hund drehe ich jeden Tag mehrere Runden im Prenzlauer Berg. Das ersetzt allerdings nicht die größeren Ausflüge, die ich mindestens einmal pro Woche brauche, um meine Akkus wieder aufzuladen. Am liebsten fahren wir dann raus aus Berlin, irgendwohin, wo es viel Natur und wenig Menschen gibt.
Wenn das zeitlich eng wird, tut es auch der Volkspark Friedrichshain - das ist dann aber auch das mindeste.
4. Bewegung
Besonders gegen Ende der Schwangerschaft habe ich gemerkt, was Bewegung eigentlich für mich bedeutet. Aufgrund des vielen Gewichts, dass ich in der Zwillingsschwangerschaft zugelegt hatte und einer drohenden Frühgeburt durch Zervixinsudfizienz, verbrachte ich die letzten Wochen der Schwangerschaft im Bett und auf dem Sofa.
Das energetisierende Gefühl einer Yoga-Stunde oder das High nach einem guten Workout in meinem Studio habe ich in dieser Zeit wahnsinnig vermisst. Auch wenn ich im neuen Mama-Alltag nicht mehr so oft dazu komme wie früher, versuche ich Sport irgendwie in der Woche einzuplanen - auch wenn es nur 15 Minuten Sonnengruß sind.
5. Meditation
Ein wichtiges Werkzeug für mich um runterzukommen ist Mediation. Gerade in der Schwangerschaft habe ich viel meditiert, um mich mental auf die Geburt vorzubereiten. In einer perfekten Welt würde ich jeden Morgen zum Start in den Tag meditieren - I wish.
Die Realität sieht leider anders aus. Doch am Abend oder am Wochenende nehme ich mir regelmäßig die Zeit, um so einmal kurz auf „Pause“ zu drücken.
6. Passion
Etwas, das mir wahnsinnig viel Kraft gibt, sind kreative Prozesse oder Momente, in denen ich meine Leidenschaften ausleben kann. Schreiben, Singen, Rezepte entwickeln - das sind Dinge, die mich beflügeln und mir neue Energie schenken.
7. Me-Time
Zugegeben ein fast schon abgenutzter Begriff - für mich hat er in meiner neuen Rolle als Mama jedoch wieder an Bedeutung gewonnen. Denn diese Zeit für mich, diese Me-Time, ist erstaunlich wenig geworden. Umso wichtiger, sie sich regelmäßig zu nehmen. Egal ob Badewanne, Nagelstudio, Yin-Yoga oder ein Essen mit einer Freundin - all das verleiht mir Kraft, egal wie anstrengend der Tag auch war.
So findest du deine Kraftquellen
Vielleicht sind dir beim Lesen sofort eigene Kraftquellen eingefallen. Eine schöne Art, sich darüber im Klaren zu werden, ist zum Beispiel eine Mindmap mit Dingen/Personen/Momenten die dir gut tun, anzufertigen. Es kann außerdem helfen, wenn du dich in schwierige Zeiten in deinem Leben hineinversetzt und überlegst, was dir in diesen Momenten geholfen und Kraft geschenkt hat. Frage dich auch: was macht mir Freude? In welchen Momenten fühle ich mich frei? Wer von meinen Freunden gibt mir ein besonders gutes Gefühl?
Ich mag das Prinzip der Kraftquellen sehr. Klar ist aber auch: sie können keinen Schlaf ersetzen. Wenn Du also dauerhaft sehr schlecht oder zu wenig schläfst, dann hole dir auf jeden Fall Hilfe. Gleiches gilt, wenn du dich über einen längeren Zeitraum hinweg ausgelaugt und überfordert fühlst.